Der Artenrückgang auf unserem Planeten ist nicht mehr von der Hand zu weisen. Eine in 2017 veröffentlichte Studie aus Naturschutzgebieten aus dem Raum Krefeld kam zu dem Schluss, dass es einen Rückgang von 75 Prozent der Biomasse fliegender Insekten über 27 Jahre gab.
Wie ich persönlich in den letzten Jahrzehnten gemerkt habe und immer noch merke, dass es weniger Insekten gibt? Jedes Mal, wenn ich zu meinen Eltern nach Niedersachsen fahre und das letzte Stück vom Bahnhof mit dem Auto fahren muss, ist die Windschutzscheibe leer. Quasi sauber. Nur ein wenig Straßenstaub. In meiner Kindheit und Jugend war die Scheibe nach einer 20-minütigen Autofahrt auf der Landstraße noch voll von toten Fliegen, Mücken oder auch kleinen Käfern. Das ist mittlerweile leider vorbei.
Landlebende Insekten werden immer weniger
Im April 2020 wurde eine Analyse weltweiter Langzeitstudien veröffentlicht, dass die Zahl landlebender Insekten zurückgeht. Im Schnitt um 0,92 % pro Jahr. Die an Süßwasser gebundenen Insekten steigt dahingegen um 1,08 % pro Jahr an. Dabei müssen wir natürlich beachten, dass dies Durchschnittswerte sind und unterschiedliche lokale Entwicklungen im einzelnen zu betrachten sind. Diese Ergebnisse resultierten aus der bislang umfassendsten Meta-Analyse von Insektenbeständen. Forscher des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), der Universität Leipzig (UL) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) leiteten diese Studie.
Ausstellung Biosphäre Potsdam
Aktuell widmet sich auch die Biosphäre Potsdam mit einer Sonderausstellung dem Thema: “Insekten – Stark & Schön”, die noch bis zum 25. Oktober 2020 hautnah erlebt werden kann. Mit Kind und Kegel bin ich also dorthin gefahren, um mir u. a. die faszinierenden Gespenster- und Stabschrecken anzuschauen. Ganz besonderer Fan bin ich von den in den Tropen lebenden Schmetterlingen, die dort im Schmetterlingshaus herumflattern. Mit etwas Glück setzt sich evtl. auch einer auf dich drauf.
Gespensterschrecke Biosphäre Potsdam[/caption]
Blattschneiderameisen, Gespensterschrecken und goldglänzende Rosenkäfer
Auf dem Weg in den Tropengarten der Biosphäre Potsdam, entlang des Grünen Gangs, erklären 16 Bildtafeln einige heimische Insekten, wie z. B. den goldglänzenden Rosenkäfer und kleinen Eichenbock. Auch eine Kolonie amerikanischer Blattschneiderameisen könnt ihr dort beobachten. Durch Plexiglasröhren bringen die Ameisen die Blätter aus dem Futterbehälter in die Kammer der Ameisenkönigin. Wer will kann sich eine kostenlose zusätzlich interaktive Insekten-App herunterladen. Die App regt mit interaktiven Fragen rund um das Thema Insekten an, sich noch mehr mit dem Thema zu befassen. Die richtigen Antworten findest du beim genauen Hinschauen während eines Spaziergang durch den Tropengarten.
Tropische Schmetterlingsarten in der Biosphäre Potsdam.
Mein 3 1/2 jähriger Sohn war sehr begeistert von den Schmetterlingen, Ameisen und Gespensterschrecken. Und wäre am liebsten noch zwei Mal mehr durch die Ausstellung gegangen. Ein toller Tagesausflug für die ganze Familie!
Schmetterlinge im Schmetterlingshaus beim Essen.
Hinweis: Dieser Blogbeitrag enthält bezahlte Werbung aufgrund der Nennung der Biosphäre Potsdam.
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