Letztens wollte ich mir einen leckeren Smoothie machen und holte aus unserem Obstkorb eine Mango, eine Kiwi und eine Orange. Fällt dir was auf? Alle drei Obstsorten sind Exoten. Das heißt, sie sind importiert worden und nicht regional.
Kiwis aus Chile oder Neuseeland (von April bis November). Aus Europa, wie Griechenland, Italien oder Frankreich (ab September bis April). Mangos aus Asien, Orangen aus Südeuropa.
Der Import exotischer Früchte ist klimafeindlich!
Exotische Früchte, die nicht in Deutschland angebaut werden können, werden das ganze Jahr über importiert. Das ist alles andere als nachhaltig, auch wenn wir diese Obstsorten im Biosupermarkt einkaufen können; dennoch müssen diese Früchte aus den Anbauländern exportiert werden. Der Export bzw. Import von Früchten – und ich spreche hier von mehreren tausend Tonnen T.Ä.G.L.I.C.H!!! – , die per Flugzeug oder Schiff nach Deutschland geliefert werden.
Diese Lebensmittel legen also einen sehr weiten Weg zurück, bevor sie bei uns in den Supermarktregalen – oft in Plastik verpackt – landen. Dass Flugzeuge und Schiffe nicht klimafreundlich sind, wissen mittlerweile die meisten von uns.
Was für Möglichkeiten hast du? Was kannst du besser machen?
Ich überlege nun einmal mehr, ob ich bei meinem nächsten Obsteinkauf im Biosupermarkt unbedingt Orangen, Mandarinen, Bananen, Kiwis und Mangos kaufe oder alternativ eine Zeit lang nur Äpfel, die im Winter als fast einziges Obst aus Deutschland kommen. Probiere es doch selbst einmal aus. Beobachte dein Kaufverhalten.
- Schlechteste Variante: du kaufst exotische Früchte in Plastik verpackt und nicht bio bei einem Discounter oder normalen Supermarkt.
- Schlechte Variante: du kaufst exotische Früchte in Bioqualität in Plastik verpackt bei einem Discounter oder normalen Supermarkt.
- Mittlere Variante: du kaufst regionale Früchte in Plastik verpackt bei einem Discounter oder normalen Supermarkt oder du kaufst exotische Früchte ohne Plastik verpackt in einem Biosupermarkt.
- Bessere Variante: du kaufst regionale Früchte nicht in Plastik verpackt bei einem Discounter oder normalen Supermarkt.
- Noch bessere Variante: du kaufst regionale Früchte nicht in Plastik verpackt und in Bioqualität bei einem Discounter oder normalen Supermarkt.
- Beste Variante: du kaufst regionale Früchte ohne Plastik bei einem Biosupermarkt.
- Die perfekte Variante, aber für die meisten einfach nicht umsetzbar: du baust selbst Obst an, ohne es chemisch zu behandeln und lagerst sie an einem kühlen Ort, wie z. B. Äpfel oder kochst sie nach der Ernte ein, um sie länger haltbar zu machen und sie dann im Winterhalbjahr essen zu können.
Den ökologischen Fußabdruck minimieren
Insgesamt kannst du eben darauf achten, beim Kauf von importierten Früchten deinen ökologischen Fußabdruck ein wenig zu optimieren, indem du Bio-Obst aus fairem Handel (fairtrade) einkaufst. Fairer Handel bedeutet verbesserte Lebensbedingungen für die Landwirte, Farmer und Plantagenarbeiter. Bio bedeutet, der Einsatz chemischer Mittel, wie Pestizide, Fungizide und Insektizide ist sehr stark eingeschränkt, wenn nicht sogar komplett verboten. Weniger oder gar keine Chemie für die Früchte bedeutet auch weniger Chemie für uns Menschen, was natürlich insgesamt gesünder und nachhaltiger für Umwelt und Natur ist.
Schau dir auch an, woher dein (Bio-)Obst kommt: Wie viel Kilometer legt es zurück? Je näher es bei uns dran ist, desto weniger Treibstoffe werden verbraucht. Eine Frucht aus Europa ist damit für uns nachhaltiger als aus Asien oder Neuseeland.
Ideal für die Umwelt wäre es generell, wenn du mehr oder hauptsächlich regional und saisonal kaufst. Schaut doch einfach mal beim nächsten Einkauf, wo das Obst und Gemüse überall herkommt und versuche öfters auch in einem Biosupermarkt einzukaufen oder beim Biohof bei dir in der Nähe, sofern du dies nicht eh schon tust.
Bei Fragen dazu melde dich immer gern bei mir. Ich versuche, sie so gut es geht zu beantworten.
Zum Schluss noch einige Quellen zu Saisonkalendern von Obst und Gemüse:
Saisonkalender für Dezember zum Ausdrucken
Saisonkalender Obst und Gemüse für Deutschland (Quelle NABU)
Saisonkalender Gemüse für Deutschland (Quelle BUND)
Hier findest du Einkaufs- und Ausgehtipps, wenn du deinen Alltag nachhaltiger gestalten willst!
Ausgehtipps für Berlin
Vegane Restaurants & Bars, nachhaltige Lebensmittel in Lieblingscafés, feiern ohne Plastikmüll: Nachhaltige Ausgehtipps in Berlin.
Nachhaltig Einkaufen
Faire und ökologische Mode, verpackungsfreie Läden. Hier gibt es regelmäßig Infos und Tipps zum nachhaltigeren Einkaufen in Berlin.
Ich finde es total sinnvoll sich saisonal an das Angebot zu halten. Wen es interessiert, hier http://www.fruitabc.com/obst/ findet man auch eine tolle Übersicht was grade Saison hat. Wir leben ja schon so sehr im Überfluss, dass man ja vielleicht nicht zu jeder Zeit alles haben muss. Die Auswahl an Wintergemüse und Obst ist ja echt groß genug…
Grüße
Hallo,
Ihr habt etwas wichtiges vergessen! Die Berliner Wochenmärkte bieten dir die allerbeste Lösung: beides ökologisch, lokal & nachhaltig. Wir haben eine Liste aller Berliner Wochenmärkte erstellt. Einfach mal reinschauen in unsere hybride Stadtkarte mit allen Berliner Wochenmärkte:
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