Gibt es überhaupt nachhaltige Schnittblumen? Das ist eine gute Frage, die du dir in meinem Beitrag am Ende selbst beantworten kannst.

Frauen ohne Blumen – das ist fast wie Sommer ohne Sonne. Es ist so schön, sich einmal in der Woche einen Strauß Blumen als Dekoration für die Wohnung zu kaufen. Und weil sie so günstig sind, ist es auch nicht schlimm, denkt der Mainstream, sie nach circa einer Woche zu entsorgen. So geht es dann Woche für Woche. Und du machst dir überhaupt keinen Kopf, woher die Blumen kommen, richtig? Also vom Himmel fallen sie nicht und die meisten sind leider sogar krebserregend.

Schnittblumen sind krebserregend?

Nein, so einfach ist es natürlich nicht. Erst einmal sind nicht die Blümchen selbst krebserregend, sondern es können die Chemikalien krebserregend sein, mit denen sie bespritzt werden, damit Schädlinge keine Chance haben. Wenn du dir in der Regel im Winter in Deutschland einen Blumenstrauß aus dem Supermarkt oder von Blumenläden holst, der nicht mit dem Fairtrade-Siegel gekennzeichnet ist, dann kannst du dir leider ziemlich sicher sein, dass hier jede Menge Chemikalien im Spiel sind. Es sei denn, du kennst einen Blumenhändler oder Floristen, wo du weißt, dass dieser keine oder so gut wie keine Pestizide und andere Chemikalien einsetzt.

Der BUND hatte bereits vor einigen Jahren in Berlin rund zehn Rosensträuße unterschiedlicher Anbieter gekauft und Proben davon zu einem beauftragten Labor geschickt. Dabei kam heraus, dass acht von zehn Proben Pestizidrückstände aufwiesen, die zum Teil stark krebserregend und hormonell wirksam sind.

Quelle BUND: https://www.bund.net/themen/umweltgifte/gefahren-fuer-die-gesundheit/schnittblumen/

Quelle faz.net: https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/pestizide-in-schnittblumen-liebesgruesse-aus-chlorthalonil-11748288-p2.html

Warum werden bei Blumen Pestizide eingesetzt?

Um den Ertrag zu steigern. Wenn weniger Blumen mit Schädlingen befallen sind, dann können mehr geerntet werden und gelangen in den Verkauf. Das steigert natürlich den Gewinn der Firmen, die Schnittblumen für den überwiegend europäischen Markt verkaufen. Damit wir zuhause zu jeder Jahreszeit kostengünstig unsere wöchentliche Blümchendekoration stehen haben können. Leider auf Kosten von allen Lebewesen. Von ALLEN!!! Wir schaden damit ja nicht nur den Insekten und anderen Tieren, die in den Anbaugebieten leben, deren Lebensraum zerstört wird und die sich vergiften, sondern auch den Arbeiterinnen und Arbeitern, die täglich auf den Feldern oder in den Gewächshäusern ihren Lebensunterhalt verdienen.

Schnittblumen sind definitiv Fast-Flowers

Weil Schnittblumen meistens nur eine Woche halten und dann entsorgt werden, nenne ich sie Fast-Flowers. So wie bei Fast-Fashion. Langlebigkeit gibt es hier nicht. Es sei denn; du trocknest die Schnittblumen, die sich trocknen lassen und hängst sie als Wanddekoration auf. Aber ganz ehrlich, wer will denn giftige Blumendeko in der Wohnung rumhängen haben? 😉 Ganz wichtig: Schnittblumen gehören NICHT in den Biomüll. Da die meisten Schnittblumen mit Chemikalien behandelt sind, gehören sie in den Restmüll. Sie müssen verbrannt werden. Bitte denk dran, solltest du dir nach diesem Artikel immer noch handelsübliche Schnittblumen in den Einkaufswagen legen.

Rosen, Tulpen, Nelken – Wie nachhaltig sind Schnittblumen wie lebe ich nachhaltiger Sabrina von der Heide Berlin

Gibt es nachhaltige(re) Alternativen?

Klar die gibt es! Wenn du unbedingt handelsübliche Schnittblumen kaufen möchtest, dann achte beim Kauf am besten auf das Fairtrade-Siegel. Das soll zumindest garantieren, dass der Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit der Menschen vor Ort angemessen berücksichtigt wird, dass allgemein strengere Umweltkriterien zu beachten sind, dass Gemeinschaftsprojekte (vor Ort der Anbaugebiete) gefördert werden, dass existenzsichere Arbeitslöhne gezahlt werden.

Infos zum Fairtrade-Siegel:

https://www.fairtrade-deutschland.de/produkte-de/blumen/hintergrund-fairtrade-blumen-pflanzen.html

Weitere Alternativen sind:

  • Wenn du einen eigenen Garten hast, dann pflanz’ deine eigenen Vasenblumen
  • Frag in Gärtnereien oder bei Blumenhändlern deines Vertrauens nach, wie sie ihre Pflanzen behandeln
  • Kauf keine Schnittblumen, sondern Topfpflanzen. Achte aber auch darauf, dass sie möglichst in Deutschland angebaut werden und nicht mit Chemikalien behandelt worden sind.
  • Im Internet findest du auch Blumentauschbörsen, z. B. auf Facebook. Und bei ebayKleinanzeigen werden auch Blumen einfach so verschenkt.
  • Verschenke keine gekauften Blumen, verschenke Selbstgemachtes, verschenke Zeit (einen Theater- oder Restaurantbesuch) etc.

Im Folgenden habe ich euch ein paar Links zu interessanten Artikeln zum Thema Schnittblumen verlinkt. Es ist ja schließlich nicht so, dass ich die Erste bin, die sich Gedanken zu diesem Thema gemacht hat:

Schnittblumen und Nachhaltigkeit: Rose flop, Tulpe top:

https://blickgewinkelt.de/schnittblumen-tulpe-rose-nachhaltig/

Faire Pflanzen? Woher unser Zimmergrün kommt – und wie du es fair einkaufen kannst:

https://mehralsgruenzeug.com/faire-pflanzen/

BIO, FAIR ODER REGIONAL: 10 NACHHALTIGE BLUMENLÄDEN IN BERLIN:

https://www.elisabethgreen.com/berlin/nachhaltige-blumenlaeden/

Faire Blumen aus Kenia – Rosenlieferant für Europa:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/faire-blumen-aus-kenia-rosenlieferant-fuer-europa.979.de.html?dram:article_id=376838

Schnittblumen im Winter:

https://www.ndr.de/ratgeber/garten/zimmerpflanzen/Schnittblumen-kaufen-im-Winter,schnittblumen106.html

 

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