Achtsamkeit, die Kunst mit den Gedanken, Gefühlen und allen Sinnen im Hier und Jetzt zu sein. Interview mit Sound Meditation Teacher und Yogalehrerin Katja Schendel.
Katja kenne ich seit rund zwei Jahren. Sie befasst sich viel mit den Themen Mindfulness, Achtsamkeit, Yoga und Musiktherapie. Ich habe bereits an zwei Sound Bath Kursen teilgenommen und war schlichtweg begeistert von der Intensität, die durch den Klang der so genannten Sound Bowls entsteht. Vor Corona hatte ich sie um ein kurzes Interview zu oben genannten Themen in Verbindung mit Nachhaltigkeit gebeten. Nun endlich lest ihr das Interview mit ihr.
Foto: (c) Katharina Benz
wielebeichnachhaltiger: Liebe Katja, bitte beschreibe einmal, was du so machst? Du studierst (noch) oder wieder? Was hast du vorher gemacht? Wie bist du auf das Thema Mindfulness/Achtsamkeit gekommen und was bedeutet es für dich?
Katja: Ich bin Sound Meditation Teacher, Yogalehrerin und zertifiziert in Balinese Intuitive Massage. Mein Studium im Bereich Musikwissenschaft und Erziehungswissenschaft, das du erwähnt hast, gibt mir Zugang zu spannenden Menschen und Erkenntnissen aus der Wissenschaft rund um Musikpsychologie und Musiktherapie. Das bereichert meine Arbeit inhaltlich sehr. Mindfulness bedeutet für mich aufmerksam und wertungsfrei wahrzunehmen, was gerade ist. Ich kam damit vor einigen Jahren durch meine Yogapraxis bewusst in Berührung. Bevor ich meine Leidenschaft für Achtsamkeit etc. entdeckt habe, war ich als Marketingreferentin tätig.
wlin: Ist Achtsamkeit nicht einfach nur ein Modewort? Ein Trend? Was sind die Inhalte, die diesen Begriff füllen?
K: Für mich bedeutet Achtsamkeit, die Kunst mit den Gedanken, Gefühlen und allen Sinnen im Hier und Jetzt zu sein. Aufmerksam zu erforschen, was gerade im Innen und Außen stattfindet. Das ist ein großartiges Tool, um bewusst Entscheidungen zu treffen, das aus meiner Sicht nicht aus der “Mode kommen” wird.
wlin: Du bist ausgebildete Yogalehrerin? Erzähl mal, wie kam es dazu? Wie lange dauert so eine Ausbildung?
K: Ich bin auf Empfehlung meines Osteopathen in eine Yogastunde gegangen, um meinem Rücken etwas Gutes zu tun. Die erste Stunde war eine Kundalini-Yogastunde im Fitnessstudio in meiner Heimat in Baden-Württemberg. Ich war danach so berührt, dass mir klar war, dass während der Klasse etwas über die körperliche Ebene hinaus passiert ist. Die Faszination für Yoga hat mich seither begleitet und ich wollte mehr darüber erfahren. Dementsprechend habe ich mich gleich zur Yogalehrerinnen Ausbildung angemeldet und Yoga in mein tägliches Leben integriert.
wlin: Was machst du noch?
K: Wenn ich nicht gerade Sound Meditations, Workshops, Einzelsessions oder Retreats gebe, liebe ich es mit angenehmer Begleitung in der Natur zu sein, in schönen Cafés oder bei gutem Kulturprogramm die Zeit zu genießen oder es mir mit einem guten Buch gemütlich zu machen.
wlin: Wie hilft das, was du machst anderen Menschen, ein besseres Leben zu führen?
K: Meine Absicht ist es, mit Hilfe von intentional eingesetzter Musik und Sound, einen Raum zu öffnen, an dem sich Menschen selbst bewusst wahrnehmen und ein besseres Lebensgefühl für sich entwickeln können.
wlin: Was bedeutet Nachhaltigkeit für dich?
K: Für mich persönlich bedeutet Nachhaltigkeit, täglich Entscheidungen so zu treffen, die neben meinen Bedürfnissen auch die aller Lebewesen und Ökosysteme berücksichtigen.
wlin: Wie sieht dein Alltag aus? Handelst du nachhaltig? Was machst du bereits und was kannst du noch besser machen? Hast du ein paar Beispiele?
K: Ich lege Wert darauf, in allen Lebensbereichen bewusst zu handeln. Ich bin zu Fuß, mit dem Rad oder den Öffentlichen unterwegs, kaufe möglichst verpackungsfrei aus lokalem und nachhaltigem Anbau/Produktion ein. Ich trenne Müll, ernähre mich vegetarisch/vegan, verwende die Suchmaschine Ecosia, versuche meinen ökologischen Fußabdruck gering zu halten und frage mich vor Käufen, ob ich das wirklich-wirklich brauche/haben möchte. Luft nach oben gibt es natürlich immer, ich könnte z. B. an einer Volunteering-Aktion teilnehmen. Es macht mir Spaß, nachhaltig zu leben, kleine Ausnahmen sind bei mir aber erlaubt. 😉
wlin: Was würdest du sagen, kann jeder von uns ganz schnell etwas im Alltag umsetzen, um nachhaltiger zu leben?
K: Sich zu fragen, wie man bewusst konsumieren und Müll im Alltag reduzieren kann, ist immer ein guter Start.
wlin: Was bedeutet Glück für dich?
K: Den Sachen nachgehen zu können, die mich begeistern, mit Menschen verbunden zu sein, die mir gut tun und ein liebevoller Blickwinkel auf die Dinge.
wlin: Vielen Dank für das Interview!
Schaut doch mal bei Katja auf der Website www.katjaschendel.com vorbei.
Danke für die tollen Fragen! Hat große Freude gemacht mit dir. 🙂